Kieferchirurgie

Kieferchirurgie

Bei einer kombinierten kieferorthopädischen-kieferchirurgischen Behandlung wird die Stellung der Zähne durch eine feste Zahnspange korrigiert und die Kieferfehlstellung durch einen chirurgischen Eingriff behandelt. Bei gravierenden Kieferfehlstellungen ist eine kombinierte kieferorthopädische-kieferchirurgische Behandlung notwendig.

Beginnt die kieferorthopädische Therapie bereits im Kindesalter, ist ein anschließender chirurgischer Eingriff nur selten erforderlich. Durch herausnehmbare Zahnspangen wird das Wachstum der Kiefer in der Regel bereits ausreichend beeinflusst. Nur bei sehr ausgeprägten Fehlstellungen, z. B. wenn der Unterkiefer im Verhältnis zum Oberkiefer extrem zu groß ist (Vorbiss - Mandibuläre Prognathie), kann ein kieferchirurgischer Eingriff unumgänglich sein. Er wird erst im Erwachsenenalter durchgeführt, wenn der Kieferknochen ausgewachsen ist.
BKFO Röntgen Dr. med. dent. Peter Borg

Bei Kieferfehlstellungen im Erwachsenenalter

Bei Erwachsenen wird fast immer eine kombinierte kieferorthopädische-kieferchirurgische Behandlung durchgeführt, um Kieferfehlstellungen langfristig zu korrigieren. Denn da der Kieferknochen ausgewachsen ist, lässt er sich durch Zahnspangen nicht mehr beeinflussen.

Ablauf der Behandlung

Die kombinierte kieferorthopädische-kieferchirurgische Behandlung bei Erwachsenen dauert in der Regel etwa drei bis vier Jahre. Das Kieferwachstum muss abgeschlossen sein. Bei jüngeren Patienten wird dies gegebenenfalls mit einer Handwurzelaufnahme überprüft.

1. Vorbereitung: feste Zahnspange: Zunächst wird eine feste Zahnspange eingesetzt, mit der die Zahnstellung korrigiert wird. Außerdem wird die Muskulatur auf die neue, korrigierte Kieferstellung vorbereitet. Dazu wird in der Regel eine Aufbissschiene angepasst oder ein Training der Mundmuskulatur bei einem Physiotherapeuten durchgeführt. Liegen Kiefergelenksprobleme vor (z. B. Knacken, Schmerzen, eingeschränkte Mundöffnung), sollten diese vorab behandelt werden.
Feste Zahnspange
2. Kieferchirurgischer Eingriff: Der kieferchirurgische Eingriff erfolgt von einem Spezialisten, meist in Vollnarkose. In der Regel ist ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt notwendig. Je nach Diagnose werden einer oder beide Kiefer korrigiert.

Eine Gaumennahterweiterung wird durchgeführt, wenn der Oberkiefer zu schmal ist. Dazu wird der Oberkiefer in der Mitte und seitlich vorsichtig geteilt und eine Erweiterungsapparatur eingesetzt. Sie muss von dem Patienten regelmäßig weiter gestellt werden und bewegt die beiden Kieferhälften im Oberkiefer nach und nach auseinander. Die entstehende kleine Lücke im Oberkiefer füllt der Körper selbstständig mit neuer Knochensubstanz auf.

Die Apparatur verbleibt in der Regel etwa sechs Monate im Kiefer. In dieser Zeit erhalten die Zähne im Oberkiefer kontinuierlich mehr Platz. Das ist daran zu erkennen, dass sich eine Lücke zwischen den Schneidezähnen bildet, die anschließend kieferorthopädisch geschlossen wird.
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